Ich lebe in einem Dorf, das zwar nicht wie ein Ghetto aussieht, aber in Wirklichkeit eins ist. Obwohl unser Dorf nicht mit Stacheldraht eingezäunt ist, fühlt man ihn in der Luft. Offiziell gibt es hier Frieden, aber ich spüre nicht viel davon. Im Kosovo und Metohija, meiner Heimat, leben Menschen mit unterschiedlichen Charakteren, Nationalitäten und Religionen. Beim Schreiben dieser Zeilen halte ich inne, denke an die Vergangenheit, den Krieg, daran dass Menschen gelitten haben, Blut und Tränen geflossen sind. Ich frage mich, warum alles so endete. Wer kann gewollt haben, dass Menschen, die derselben Spezies angehören, sich blutig bekämpften, sich gegenseitig die Häuser anzündeten und die Träume zerstörten.
In diesen Tagen habe ich neue Ängste. Was steckt hinter dem neuesten albanischen Exodus in Richtung Westeuropa? Wird ein neuer ‚Sturm‘ vorbereitet? Sind die Mächtigen dabei, wieder einen ‚bloody‘ Frühling, Sommer, Winter oder Herbst vorzubereiten?
Ich hoffe und bete von ganzem Herzen, dass meine Ängste nie in Erfüllung gehen werden – und fühle mich dabei hilflos und ausgeliefert.
Glücklicherweise gibt es Menschen, die ungeachtet ihrer Hautfarbe, Religion oder Nationalität für den Weltfrieden eintreten und die glauben, dass alle Menschen das Recht haben, glücklich und gesund zu leben.
Dass ich Teil dieser wunderbaren Gemeinschaft bin, macht mich sehr stolz.