Vom 20.-24. 9. trafen sich 50 ehemalige Teilnehmer*innen und langjährige Mitarbeitende von Ferien vom Krieg, um über die weitere Arbeit und die Ausweitung des Friedensnetzwerkes Youth United in Peace (YU-Peace) zu diskutieren.

Am 21. September, dem internationalen Friedenstag, machten sie mit einer öffentlichen Performance und einem Marsch durch Tuzla auf ihre Ziele aufmerksam. Auch Jugendliche der Organisation „Horizonti“ mit Teilnehmern aus Tuzla und Bratunac beteiligten sich daran.
(Videolink der Performance: https://www.facebook.com/YouthUnitedinPeace/videos/1982591518696463/ )(link is external)
Die Aktion stieß auf großes Interesse bei den Medien, die darüber berichteten und Mitglieder von YU-Peace in ihren Sendungen zu Wort kommen ließen.


Milica Ostojic aus Vukovar, die 2014 an einem Friedenscamp teilgenommen hatte, sagte in ihrem Interview: „Der internationale Friedenstag ist sehr wichtig für uns. Wir haben alle hart dafür gearbeitet, Jugendliche aus unseren Städten zusammen zu bringen, die Vorurteile gegenüber den verschiedenen Nationalitäten zu überwinden und neue Freunde zu gewinnen. Die Jugend ist die treibende Kraft für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben.“


Für Fedora Mari aus Sombor bedeutet Frieden die Voraussetzung für langfristige Stabilität . „Wir alle wissen, was in den Kriegsjahren hier passierte. Wir Jugendlichen wollen nicht, dass so etwas wieder geschieht. Für mich bedeutet Frieden, mit den nachfolgenden Generationen zu arbeiten, ihr Zusammenleben friedlich zu gestalten und ihnen die Möglichkeit zu geben, eine normale Welt aufzubauen.“
Tarik Calkic hält aus Gornji Vakuf Uskople sieht die Situation in seiner Stadt als besonders problematisch, weil sie immer noch zwischen zwei Volksgruppen gespalten ist und die Kinder unter einem Dach zwei völlig voneinander abgeschottete Schulen besuchen. „Was wir vor allem verändern müssen, ist die alte Definition, dass Frieden eintritt, wenn die Waffen schweigen. Frieden ist viel mehr: Zusammenleben, Toleranz, Liebe und Menschenrechte. Und Frieden bedeutet die Möglichkeit, normal zu leben und zu arbeiten. Wir schießen zwar nicht mehr aufeinander, aber wir sind weit entfernt von Frieden und Toleranz. Wir leben wie unter einer Glasglocke, wo jeder die Lasten der Vergangenheit mit sich herumschleppt und nicht kaum darüber nachdenkt, wie er sich davon befreien kann.“
Die jungen Leute aus Bosnien-Herzegowina, Serbien und Kroatien wollen mit ihren Treffen und Freundschaften beweisen, dass Frieden, Verständnis, Gemeinsamkeit und Zusammenleben in dieser Region möglich sind. „Zivivo mir“- Wir leben den Frieden!- Dieses Motto, gelegt aus den T-Shirts der Teilnehmenden mit den Slogans der letzen 14 Jahre, spiegelt ihr Lebensgefühl wieder.