Am 12. Juni 2014 wurden drei israelische Jugendliche in der palästinensischen Westbank entführt und später tot aufgefunden. Die Geschehnisse der nächsten Wochen folgten der Logik von Vergeltung und Rache, sie forderten über 2000 Menschenleben.
Diese Logik sieht gemeinsame persönliche Treffen junger Israelis und Palästinenser nicht vor, sondern versucht stattdessen, sie zu verhindern und Druck auf diejenigen auszuüben, die sie veranstalten oder daran teilnehmen.
Unmittelbar vor dem diesjährigen Seminar in Deutschland musste eine palästinensische Teilnehmerin aus Ost-Jerusalem erleben, wie ein Jugendlicher aus ihrer Nachbarschaft aus Rache mit Benzin übergossen und ermordet wurde. Sie beschrieb die Stimmung in ihrem Umfeld: „Gerade nach diesem Vorfall boykottieren mehr als 80 Prozent der Palästinenser alles, was mit Israel zu tun hat. Auch die Geschäfte, sie kaufen demonstrativ nichts von Israelis. Für mich ist das hier bei den ‚Ferien vom Krieg‘ auch der erste Kontakt mit ihnen.“
Im Gespräch mit einer Israelin wurde ebenso deutlich, wie ungewöhnlich das Aufeinandertreffen mit den vermeintlichen Feinden während des fortdauernden Krieges war: „Viele Leute haben extrem viel Angst vor Palästinensern und palästinensischem Terror und können noch nicht einmal an Mitgefühl mit den Palästinensern denken. (…) Jetzt, während des Krieges, spürt jeder in Israel den Konflikt. Da waren Bomben in Tel Aviv, viele Soldaten wurden getötet, auch einer, den ich persönlich kannte.“ Weiterlesen