Im ehemaligen Jugoslawien fand die Erstbegegnung von 120 Jugendlichen dieses Jahr in Split statt, da das Hotel in Basko Polje geschlossen wurde. Split gilt als Hochburg kroatischer Nationalisten. Die Fußballweltmeisterschaft und das Verhalten der Fans der kroatischen Nationalmannschaft verstärkten die nationalistische Stimmung. Die Eltern der Jugendlichen aus Serbien und die älteren Mitarbeiter*innen, die den Krieg selbst erlebt haben, waren deshalb um die Sicherheit der Teilnehmer*innen sehr besorgt, was die Begegnung dieses Jahr etwas überschattet hat.

Aus Angst vor nationalistischen Anfeindungen und Übergriffen gab es erstmals seit 10 Jahren keine öffentliche Aufführung, bei der die Jugendlichen die Botschaft der Begegnung mit Gesang, Theater oder Tanz auf die Straße brachten. Auch die Presse wurde nicht informiert. Die Jugendlichen selbst ließen sich weder von der nationalistischen Stimmung, noch von den Ängsten der Erwachsenen beeinflussen – vielleicht gerade wegen der anderen Rahmenbedingungen waren die politischen Workshops über den Krieg sehr intensiv.

Wie bereits im Frühjahr angekündigt, gab es in diesem Jahr im Projektteil Israel und Palästina einige Veränderungen. Die sich zuspitzende politische Situation vor Ort und die damit verbundenen Anfeindungen sowie Bedrohungen gegen Einzelpersonen und Organisationen, die sich für den Dialog zwischen Menschen aus Israel und Palästina einsetzen,  machen die Umsetzung von Dialogseminaren nicht einfacher. Umso erstaunter waren wir, dass sich während längerer Sondierungsreisen im Frühjahr zahlreiche, an einer Zusammenarbeit mit Ferien vom Krieg interessierte, Gruppen fanden. Weiterlesen