Die Situation in den Ländern unserer Partner*innen ist denkbar unterschiedlich. Auch wenn Nationalisten in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien das politische Feld beherrschen und Hass und Hetze stetig präsent sind, leben die Menschen meist ohne physische Gewalt nebeneinander. In Israel und Palästina gehört hingegen auch physische Gewalt zum Alltag: Militär in den Straßen, willkürliche Verhaftungen, Vertreibung, Granatenangriffe.

Im ehemaligen Jugoslawien entstand aus den Begegnungen das grenzüberschreitende Jugendnetzwerk Youth United in Peace, das kontinuierlich in die Gesellschaft hineinwirkt. In Israel und Palästina ist die gemeinsame Weiterarbeit vor Ort nach den Seminaren ungleich schwieriger.

Viele Teilnehmende haben Angst vor Anfeindungen und Repression, lokale Netzwerke sind schwieriger aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Teilnehmende aus beiden Projektregionen stoßen auf ein verbindendes Problem: die fehlende politische Veränderung. Nicht selten laufen Massenproteste ins Leere und haben keine Auswirkungen auf politische Entscheidungen. Dies führt zu Enttäuschung. „Ich glaube, dass die internationale Gemeinschaft müde geworden ist, sich für unseren Konflikt zu interessieren, weil die Besatzung einfach nicht endet (…) “, beschreibt eine israelische Teilnehmerin die Situation.

Im ehemaligen Jugoslawien sind zudem fehlende wirtschaftliche Perspektiven für immer mehr Menschen ein Grund wegzuziehen. Die Arbeit im Projekt gibt Hoffnung und motiviert, weiter für politische Veränderungen einzustehen. Ich habe lange einen Grund gesucht, in dieser Heimat (…) zu bleiben, um weiter für ein besseres Morgen zu kämpfen. Ich denke, ich habe ihn endlich gefunden“, sagte eine Teilnehmerin der Erstbegegnung in Split.

Ungeachtet der Frustrationen im politischen Alltag arbeiten die Aktiven von Ferien vom Krieg weiter. Ihre Unterstützung ermöglicht dieses Engagement – vielen Dank dafür!