Im ehemaligen Jugoslawien fand im letzten Jahr zum ersten Mal eine Begegnung von Mitgliedern des Netzwerks Youth United in Peace in Srebrenica statt. Der Ort ist bis heute mit dem Massaker an über 8.000 muslimischen Jungen und Männern verbunden. Alma Dzinic-Trutovic, seit vielen Jahren Koordinatorin des Projekts im ehemaligen Jugoslawien, kümmerte sich als junge Frau im nahegelegenen Tuzla um Überlebende und beschreibt, wie stark diese Erinnerung sie während der Tage mit den Jugendlichen begleitete. Obwohl dies für sie persönlich schmerzhaft war, konnte sie sehen, wie wichtig es ist, auch an einem Ort wie Srebrenica Raum für Verständigung und Dialog zu schaffen.
Diese Räume werden in Israel und Palästina immer kleiner. Spätestens seit dem verheerenden Krieg 2014 ist es schwer geworden, gegen immer radikaler werdende Stimmen in beiden Gesellschaften anzukommen. An vielen Orten ist nicht einmal mehr Wut zu spüren, sondern Hoffnungslosigkeit und Angst vor der Zukunft. Begegnungen mit der anderen Seite sind dadurch nicht einfacher geworden, aber noch wichtiger.
In diesem Jahr feiert das Projekt Ferien vom Krieg sein 25-jähriges Jubiläum. Seitdem nahmen über 20.000 junge Menschen teil. Ein Rück- und Ausblick stimmt uns positiv, macht uns aber auch deutlich, wie wichtig die Arbeit leider nach wie vor ist.
Ferien vom Krieg schafft Räume – für menschliche Begegnungen, intensive Auseinandersetzungen, Frust, Hoffnung und Trotz.