In vielen Teilen der Welt zerstören Kriege brutal Leben und rauben Zukunftsperspektiven. – Danach Frieden zu schaffen ist ein langwieriger Prozess.

Im ehemaligen Jugoslawien stoßen viele Jugendliche immer noch auf Schweigen, wenn sie nach den Hintergründen der mittlerweile über 20 Jahre zurückliegenden Kriege fragen. Nationalistische Stimmen, die einfache Antworten bieten, sind dagegen allgegenwärtig. Junge Menschen weigern sich hingegen, das Denken in Kategorien des Krieges zu übernehmen und wehren sich gegen die Spaltungen, die ihre Gesellschaften bis heute prägen.

Auch für junge Erwachsene aus Israel und Palästina bedeutet die Auseinandersetzung mit den „Anderen“, eigene Standpunkte und identitätsstiftende Gewissheiten zu hinterfragen und sich auf einen schmerzhaften Prozess einzulassen, der häufig mehr Fragen aufwirft, als er Antworten bietet. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Verantwortung und die eigene Verstrickung in den Konflikt führt zuerst häufig zu innerer Abwehr und Konflikten. Werden diese überwunden, macht es die momentane politische Situation schwer, anstelle dessen neue Perspektiven zu entwickeln.

Das Wort FRIEDEN wird heute zu oft von denen genutzt, die ihre eigenen Privilegien schützen und die eigene Sicherheit gewährleisten wollen. Den nötigen Mut, Trennungen zu überwinden, haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Begegnungen und Seminare. Diese können ihnen nicht alle ihre Zweifel und Bedenken nehmen, aber sie füllen den Begriff FRIEDEN wieder mit Inhalt: Geschichten werden mit Gesichtern verbunden, Kompromisse akzeptabel, und die Sorge um Mitmenschen schließt plötzlich auch die auf der anderen Seite ein.