Obwohl sich die politische Situation in den letzten Monaten zugespitzt hat und die Dialogbereitschaft dadurch gesunken ist, reisten am 1. August 25 mutige palästinensische und israelische Frauen* zum diesjährigen Dialogseminar an. In der ersten Seminarwoche haben sich die Teilnehmenden über ihre persönlichen und familiären Erfahrungen mit dem Konflikt ausgetauscht und sich mit ihren historischen Narrativen befasst. Das war wie bereits bei Seminaren der vergangenen Jahren sehr anstrengend und emotional aufwühlend, aber dennoch inspirierend und bereichernd für die Teilnehmenden.

Dass ausgerechnet während des Seminars Bombenangriffe stattfinden, trifft alle tief – auch dafür musste Raum für Austausch geschaffen werden. „Was machen wir hier? Wozu dient es, dass wir im Seminarkontext versuchen, uns gegenseitig besser zu verstehen und auf Augenhöhe zu begegnen, wenn uns zuhause die politische Realität doch wieder einholen wird?“ – diese Fragen standen für einige Teilnehmende im Raum. Eine Teilnehmerin aus Gaza wendete ein, dass diese Gewaltausschreitungen erst recht Grund dafür seien, sich mit Dialog eines friedlichen Mittels zu bedienen. Ihr ist es wichtig, ihre Erfahrungen zu teilen und sie erhofft sich beim Seminar Verbündete zu finden.