In unseren Partnerstädten auf dem Balkan laufen die Planungen für die diesjährigen Jugendbegegnungen auf Hochtouren. Neben dem großen Friedenscamp für neue Interessierte, das dieses Jahr wieder in Seget Donji stattfinden wird, wird es mehrere Wochenendbesuche und ein Camp für langjährige Aktive des Netzwerks Youth United in Peace geben, dieses Mal in Tuzla in Bosnien-Herzegowina.

Gerade fanden in Tuzla und weiteren Städten Bosnien-Herzegowinas vorgezogene kommunal- bzw. Bürgermeisterwahlen statt. Die vorgezogenen Neuwahlen waren notwendig geworden, weil vormalige Amtsinhaber*innen nach den Parlamentswahlen 2022 nun Ämter auf Bundesebene bekleiden. Vlasta M., die in diesem Jahr die Regionalkoordination des verstärkt, schreibt dazu: „Nach 22 Jahren gibt es einen Wechsel im Bürgermeisteramt Tuzlas, obwohl der neue Bürgermeister der gleichen Partei angehört wie die vorherige Bürgermeisterin. (…) Nach der Parlamentswahl 2022 mussten die Menschen in Tuzla in kurzer Zeit eine zweite, schmerzhafte politische Kampagne ertragen. Für den Wahlkampf wird nicht nur unheimlich viel Geld ausgegeben, es werden auch stimmen gekauft und zudem verschandeln unzählige Wahlplakate die Stadt, sie sind überall und nach der Wahl räumt sie niemand weg. Außerdem werden viele leere Versprechungen gemacht, um Stimmen zu bekommen. Nach den Wahlen gibt es dann nicht einmal eine politische Veränderung (…) Die Tatsache, dass von rund 110.000 Wahlberechtigten nur 24.000 zur Wahl gegangen sind zeigt die Frustration und Politikverdrossenheit der Menschen und der Jugend. Es gibt viele Gründe hierfür, aber in jedem Fall ist es ein Grund mehr, junge Menschen zu ermutigen, sich zu engagieren und über Frieden und Fortschritt nachzudenken, damit sie morgen wählen gehen (…). Das Netzwerk Youth United in Peace ist nicht nur eine Friedensbewegung, sondern auch frischer Wind für mehr politische Partizipation in sozialen Veränderungsprozessen.“