In diesem Videoclip berichtet Indira Valjevac aus Tuzla, Bosnien-Herzegowina, über ihre Erfahrungen während ihrer ersten Begegnungsfreizeit vor 10 Jahren, wie diese ihre Sicht auf die vergangenen Kriege verändert und ihren persönlichen Umgang mit der Vergangenheit beeinflusst hat.

„Ich heiße Indira, bin 24 Jahre alt und komme aus Tuzla. Für mich ist YU-Peace ein Ort, an dem ich als Mensch, als Person, wachsen kann. Es ist ein Ort, an dem man wichtige Werte lehrt und lernt. Ich kam vor 10 Jahren zu YU-Peace, als ich noch ein Kind war. Ein Kind, das nicht viel über Krieg wusste. Das Einzige, was ich wusste, war, dass mein Vater ein Veteran ist und dass er von ein paar bösen Typen angeschossen worden war. Er nannte sie Serben. Ich wusste nicht viel mehr als das. Als ich von der Freizeit am Meer hörte, wollte ich teilnehmen. Ich musste teilnehmen. Und als meine Eltern mir endlich erlaubten, dorthin zu gehen, fühlte ich mich, als ob ich endlich richtig atmen konnte. Ich traf so viele Menschen, so viele Freund*innen, und ich lernte die Wahrheit kennen. Und am wichtigsten war für mich, dass ich Liebe anstatt Hass verbreiten konnte. Zurück zu Hause, vermisste ich meine Freund*innen sehr. Aber sie geben mir den Mut, aufzustehen und mit meinem Vater über das, was passiert ist, zu sprechen. Und wir haben uns darauf geeinigt, dass nicht alle Serben schlecht sind, dass nicht alle Kroaten schlecht sind und auch dass nicht alle Bosnier gut sind. Nun liegt es an mir, alles, was ich gelernt habe, und noch mehr als das, an andere weiterzugeben. Zu YU-Peace kann ich also nur sagen: Danke Euch.“